Das Appletree Garden stand unter keinem guten Stern. Die bestenfalls mittelmäßigen Wettervorhersagen und das Anreisechaos beim Wacken schmälerten die Vorfreude doch merklich. Noch Donnerstagfrüh zweifelten wir arg an der Sinnhaftigkeit des Ganzen, als es im wenige Kilometer entfernten Osnabrück noch wie aus Eimern schüttete. Trotzdem: Es war zu spät. Da mussten wir jetzt durch. Wer hätte gedacht, dass wir gute zwei Stunden später die ersten Zelte auf einem grünen, beinahe komplett trockenen Campingplatz aufbauen würden? Und das bei Sonnenschein?
Dass das so funktionieren konnte, lag ganz besonders an der super Organisation der Veranstaltung. Im Vorfeld wurde so gut es ging darauf verzichtet, den Zeltplatz mit Autos zu befahren, weshalb es nur auf den Wegen hin und wieder matschig wurde. Dazu wurde der Parkplatz kurzerhand auf den Diepholzer Marktplatz verlegt, während der Famila-Parkplatz in Geländenähe als Park+Ride fungierte. Da zeigte sich erneut: Beim Appletree packen Veranstalter, die Stadt, die Bevölkerung, die lokalen Unternehmen und der Wettergott mit an. Ohne dieses Mindset wäre das Festival vielleicht etwas enttäuschend ausgegangen, so wurde es wie immer ein rundum gelungenes Wochenende.
Denn auch sonst funktionierte fast alles einwandfrei. Wie immer ermöglichte die Jan-Spieker-Bahn morgendliche Ausflüge in den Ort, um im Schwimmbad (welches übrigens entgegen anderslautender Gerüchte nicht schließen soll) mit einem guten Frühstück, erfrischendem Badespaß und sauberen Sanitäranlagen in den Tag zu starten und anschließend bei einigen Kaltgetränken die Minigolfbahn unsicher zu machen. Zurück auf dem Gelände konnte man ohne große Probleme an Getränke und Essen kommen, während besorgniserregende Wolkenfronten ein ums andere Mal knapp an uns vorbeizogen. Es lief alles wie geschmiert, weshalb man sich ganz sorgenfrei dem Wichtigsten widmen konnte – der Musik.