Immergut Festival 2024

Auch der abschließende Samstag geizte nicht mit klasse Konzerten. Ganz vorne dabei war eindeutig Σtella, die wie Iedereen am Tag zuvor den Abend bei tiefstehender Sonne einleiten durfte. Die Bedingungen waren perfekt für die Musik der Griechin: Eingängige, tanzbare Melodien aus elektronischen Disco-Klängen mit klassischen Folk-Anleihen Südeuropas. Erneut fand sich eine größere Menschenmenge am Birkenhain ein und feierte die gut aufgelegte Band. Absolut wunderbar!

Σtella im Birkenhain beim Immergut Festival 2024.
Σtella am Abend im Birkenhain. (Foto: Danilo Rößger).

Daraufhin noch einmal Kraft (einen mit Sekt aufgefüllten Kirsch-Slushie) tanken, bevor auch die letzten Festivalauftritte anstehen. Dabei waren Bdrmm und Lime Garden die absoluten Highlights. Bdrmm spielten, wie es ein älterer Mann neben mir mehrmals gegenüber seinen Freund*innen klarstellen musste, wie 16-Jährige, die zum ersten Mal mit ihren Instrumenten im Proberaum sind. So weit können Meinungen auseinander gehen. Ich erlebte ein fantastisches, lautes, druckvolles Konzert zwischen Shoegaze und Postrock. Gerade diese Energie habe ich nach meiner nicht sonderlich ausführlichen Beschäftigung mit der Band in der Form nicht erwartet – ein überraschendes Highlight. Ebenfalls ein Highlight, jedoch ganz und gar nicht überraschend, waren Lime Garden als persönlicher Festivalabschluss. Ihre Platte „One More Thing“ lief vor dem Festival das eine oder andere Mal und versprach einiges: Vielfältige, eingängige Indieklänge, mal poppig angehaucht, mal inspiriert vom 2000er Post-Punk-Revival. Und das hielt die vierköpfige All-Female-Band auch. Hinzu kam eine unfassbare Bühnenpräsenz der gesamten Band, als würden sie schon seit Jahrzehnten die großen Bühnen der Welt bespielen. Ein würdiger Abschluss.

Menschen auf dem Campingplatz beim Immergut Festival.
Tschüss Immergut! (Foto: Danilo Rößger).

Das Festival war natürlich noch nicht vorbei, mit Blick auf die lange Autofahrt in die Heimat, begab ich mich dennoch zu den Klängen der Vaccines zum Zelt zurück. Wie passend, hatte die Band doch ihre Hochphase, als ich erstmals überlegte, das Immergut Festival zu besuchen. Nun, im Jahr 2024, endet meine Immergutpremiere, gespickt von etlichen tollen Erfahrungen. Unterhält man sich mit langjährigen Immergut-Besucher*innen, merkt man, wie viel der jährliche Besuch der mecklenburgischen Seenplatte ihnen bedeutet. Ein Freund, der seit 2002 das Immergut besucht, meinte zu mir, dass das Publikum seitdem immer mitgewachsen ist. Das stimmt sicherlich, wirkt doch alles untereinander vertraut, an vielen Stellen sogar freundschaftlich. Dennoch, zu keinem Zeitpunkt fühlte man sich in irgendeiner Form ausgeschlossen oder unerwünscht. So dürften sich auch die überraschend vielen jüngeren Besucher*innen, ob nun für die Musik oder Spikeball vor Ort, gefühlt haben. Das Immergut scheint wirklich für alle da zu sein. Bis hoffentlich nächstes Jahr!

Mehr Fotos gibt es in Kürze bei www.allerorts.de.