es ist frühling, auf der wiese, der Popsalon

Endlich wieder Popsalon! Das kleine Clubfestival ist nicht nur jedes Jahr der Krokus der Festivallandschaft, sondern beweist auch immer wieder ein Näschen für junge, aufstrebende Künstler*innen. Von den Bühnen der Friedensstadt in die weite Welt – oder so. Wir haben uns das Line-Up auch dieses Jahr wieder angeschaut und ein paar Tipps für euch gesammelt.

Iedereen 

Schon nach dem letztjährigen Immergut Festival haben wir prophezeit, dass Iedereen in Zukunft auf den größeren Bühnen des Landes spielen werden. Größer wurde es mit dem Bastard Club nun noch nicht, passender könnte die Location jedoch nicht sein. Die Energie, die Spielfreude und der Witz des Kölner Duos dürften hier nahtlos auf das Publikum übergehen, während der Schweiß von der Decke tropft. Ich GKO!

Iedereen auf dem Immergut Festival
Iedereen 2024 auf dem Immergut Festival. (Foto: Danilo Rößger).

Burnout Ostwest

Wer nach einer Stunde Iedereen erstmal etwas Pause braucht, hat Glück gehabt: Einfach mit einem Bierchen im Bastard Club bleiben, schließen doch Burnout Ostwest den Freitagabend eine halbe Stunde später ab. Die Bremer, die unfairerweise häufig im Schatten von Team Scheiße stehen, spielen klassische Punkklänge mit Synths, was Erinnerungen an Akne Kid Joe und Dr. Dosenbier hervorruft. Die Texte bestechen mit ganz viel Humor und erinnern sprachlich an eine weniger edgy Variante von AUGN

Girl Scout

Nun aber mal weg vom Bastard Club, auch in den anderen Clubs der Stadt finden sich tolle Acts. Freunde des slackigen Indierocks dürften alleine bei der Bestätigung von Girl Scout aufgehorcht haben: Egal ob man die Band nun kennt, alleine der Name legt nahe, dass sie irgendeine Form der leicht krachigen aber eingängigen Gitarrenmusik macht. Und das tut sie, ohne jedoch auf andere Einflüsse zu verzichten. Mal wird es ruhiger, mal lauter, mal melodiös, mal poppig, jedoch immer im Zusammenspiel mit der vielseitigen Stimme der Frontfrau Emma Jansson. 

Nichtseattle

Deutschsprachige Singer-Songwriter-Musik hat gerne das Problem, an der Grenze zu Belanglosigkeit und Kalendersprüchen zu agieren. Dabei aus der Masse an eher austauschbarer Acts herauszustechen ist schwierig, gelingt aber immer wieder. So auch Nichtseattle alias Katharina Kollmann, deren Lieder mit Unterstützung ihrer Band eine für deutsche Popmusik seltene Tiefe erlangen. Auch wenn die Musik auf Platte unverständlicherweise nicht gefallen sollte, lohnt sich der Weg ins Haus der Jugend, erinnert der Liveauftritt Nichtseattles doch an so tolle Künstler wie Gisbert zu Knyphausen

Wrest

Was soll’s, wir haben die Regeln nicht gemacht, es geht noch einmal in den Bastard Club. Denn die Schotten von Wrest eröffnen nicht nur den Samstag vor Ort, sondern auch den letzten Popsalon-Tag in der Location, die zum Ende des Monats ihre Tore für immer schließen wird. Passender könnte die Musik kaum sein, erinnern die melancholischen Klänge der Schotten an Bands wie Frightened Rabbit oder Manchester Orchestra, bei Amber scheint man sich sogar mehr oder weniger direkt bei Coldplay bedient zu haben. Für Freunde der traurigen Indiemusik ein Must-See. Einziges Manko: Die Überschneidung zu Girl Scout

Terminprobleme werden aber das gesamte Wochenende nicht ausbleiben, ist die Auswahl beim Popsalon in diesem Jahr doch wieder großartig vielfältig. Ob Gitarre oder Hip-Hop, Club oder Halle, jung oder alt. Die letzten Informationen findet ihr hier sowie auf den Social-Media-Seiten des Popsalons.