Etwas für das Herz…
Der nahezu vollständig unkommerzielle Charakter machte sich auf dem Festival in vielen liebevollen Details bemerkbar. Seien es die kreativen wie praktischen Installationen an allen Ecken des Geländes, die gemütliche Strandbar am See, die diversen Räume für Kultur oder auch die zahlreichen Einrichtungen zur Entspannung und sportlichen Betätigung, wo man je nach Belieben entweder Super Nintendo spielen, über Dosentelefone kommunizieren oder den Blick über das idyllische Marschland schweifen lassen konnte. Trotz des eher kompakten Festivalgeländes gab es selbst am dritten Tag noch einiges zu entdecken.
Es verdient größten Respekt, was die Beteiligten hier über Monate hinweg auf die Beine gestellt haben. Denn wo sich der natürliche Kulturraum so hautnah erleben lässt, dort fehlt es leider oftmals an Grundlegendem. Selbst Fragen der Strom- und Wasserversorgung haben dadurch eine andere ganz Relevanz als bei vergleichbaren Veranstaltungen in urbanen Speckgürteln.
Doch abgesehen von kleineren, vom Festival selbstironisch und durchaus sympathisch belassenen Fauxpas wie beim Schriftzug “Skandlaøs“ über dem Eingangstor, lies sich das Festival seine gemeisterten Herausforderungen nirgends anmerken. Alles wirkte bestens organisiert, von den Rettungsschwimmern am Badesee, den entspannten Ordnern, dem mit Küchenkräutern ausgestatteten Grillplatz über die Essensstände bis hin zur An- und Abreise.
… und die Ohren!
Denselben Respekt hat sich aber auch das Booking verdient, das in Anbetracht eines fehlenden Promoters im Hintergrund umso kreativer sein muss. Dessen Erfolg und Findigkeit beweisen die zahlreichen Gastspiele von heute national und teils auch international gefeierten Künstlerinnen und Künstlern der vergangenen Jahre.
Ob nun Milky Chance, Faber, Von Wegen Lisbeth, Alice Phoebe Lou, Ilgen-Nur, Fil Bo Riva, die Giant Rooks oder Tash Sultana – sie alle waren schon am Hülltofter Tief. Prominentester Gast war jedoch ohne Frage Ben Howard, der 2011 an dieser Stelle seinen ersten Festivalauftritt überhaupt in Deutschland spielte. Diese illustre Reihe zeugt von einem Booking, das stets am Puls der Zeit ist – und diesem oft zuvorkommt! (mehr dazu bei den Kollegen vom Höme)
