Hurricane Festival 2019: Indie-Helden und Kritikerlieblinge
Im Vordergrund stand jedoch wie immer die Musik. Die in den letzten Jahren in eine Art Schaffenskrise verfallenen 2005er Indie-Rock Darlings Bloc Party wirken mit ihrer Anniversary Tour zum legendären Debüt “Silent Alarm“ wieder frisch wie am ersten Tag. Eines der besten Alben des Genres weckt so, unorthodoxer Weise von Ende bis Anfang gespielt, in so manchem Fan die alte Liebe wieder auf. Und auch Kele Okereke und Co scheinen sich neu in ihr Meisterwerk verliebt zu haben.
Nachdem wir die Forums-Favoriten IDLES letztes Jahr schon in Hamburg und Leipzig in kleineren Locations erleben durften, stand nun mit einem eher undankbaren Mittagsslot auf der River-Stage (bisher Blue-Stage) ihre Premiere in Scheeßel auf dem Programm. Jedwede Zweifel ob der zu großen Bühne oder des zu frühen Beginns lösten sich innerhalb von Sekunden in Luft auf. Die Band um Joe Talbot hatte das Publikum von Beginn an komplett in ihrer Hand, sodass im ersten Wellenbrecher eine Euphorie entstand, wie wir sie selten um diese Uhrzeit auf einem Festival erlebt haben. Besonders als sich Mark Bowen oder Lee Kiernan mit ihren Gitarren in die Menge wagen, ist die Stimmung am Höhepunkt. Sichtlich zufrieden trennten sich nach 45 Minuten die Wege von Band und Publikum – nicht ohne den ein oder anderen neuen Idles-Fan hervorgebracht zu haben.