Die Idles haben sich in Windeseile zu einer der beliebtesten Bands in unserer Community entwickelt. Nicht nur die beiden Alben “Brutalism” und “Joy as an Act of Resistance”, auch ihre vorangegangen Live-Auftritte, etwa beim Haldern Pop, beim Primavera Sound oder im Molotow in Hamburg haben uns komplett begeistert. Demzufolge war die Freude groß, als die Band eine neue Deutschland-Tour ankündigte. Und nicht nur das, die Konzerte in Hamburg und in Leipzig (als Warm-Up des TranscenturyUpdate Festivals) fielen direkt auf ein Wochenende. Ohne lang zu zögern bildeten wir eine Reisegruppe, die die Tour zum Anlass nahm, ein gemeinsames Wochenende zu verbringen. Und was für eins!
Im hamburger Knust lieferten die Briten einen wunderbar energischen, lauten und emotionalen Auftritt ab. Mit “Colossus” und “Never fight a Man with a Perm” gaben sie den Anfang von “Joy as an Act of Resistance” zum Besten, der direkt zeigte, wohin der Weg gehen würde: Schnell bildete sich ein eskalativer Pit, der schon früh die ersten Opfer forderte. Bis auf eine zerstörte Brille gab es zwar keine schwerwiegenden Verluste in unseren Reihen, trotzdem mussten einige nach der Hälfte des Sets eine Pause einlegen. Hier zeigte sich die die schlechtere Seite des Abends: Das Knust war ausverkauft, es war heiss und außerhalb des Pits wurde es sehr voll, – eine Situation, die das teilweise unentspannte Publikum nicht gerade verbessern konnte. Das führte dazu, dass einige von uns die zweite Hälfte des musikalisch immer noch sehr guten Konzerts eher von der Empore genossen. Negatives Highlight war jedoch eine kleine Gruppe, die genau das Bild von unangenehmer, übertriebener Maskulinität widerspiegelte, das die Idles auf ihrer zweiten Platte ausführlich kritisieren. Das scheint bei einer Band dieses Genres nicht auszubleiben, mag man glauben. Bis wir einen Tag später in Leipzig eines Besseren belehrt wurden.
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