Hurricane 2019 – ein Festival im Zwiespalt

Zwischen “Dry Your Eyes” und “Boys Don’t Cry

Abschließend stand der traditionell unheimlich stark besetzte Sonntag in den Startlöchern. Hier stachen besonders zwei Acts hervor: The Streets und The Cure. Für Mike Skinner, Mastermind bei The Streets, war es der erste Auftritt beim Hurricane Festival, was auch an seiner knapp sieben Jahre andauernden Schaffenspause zwischen 2011 und 2018 lag. Die Auszeit merkte man der Band hingegen überhaupt nicht an: Ähnlich wie Dendemann 2018 feierte das Publikum den Rückkehrer ekstatisch. Speziell die Hits wie “Blinded By the Lights”, “Dry Your Eyes” oder meinem persönlichen Favoriten “The Escapist” sorgten für Gänsehaut.  

Water Stage Publikum Sonntag
Der Sonntag als schöner Abschluss auf der River Stage. (Foto: Robin Jaede)

Dass dieser Auftritt überhaupt noch getoppt werden konnte, liegt einzig und allein an den legendären The Cure. Der im Vergleich zum Jahre 2012 überraschend gut besuchte Headliner der River-Stage reihte über mehr als zwei Stunden Hit an Hit und unterstrich, dass sie immer noch zu den besten Live-Acts der Welt gehören. Dass sie auch knapp 40 Jahre nach ihrer Gründung noch eine solche Spielfreude an den Tag legen ist schlicht faszinierend. Insgesamt 29 Songs, jeder für irgendwen vor der Bühne ein ganz besonderer Moment. Von “Pictures Of You”, über “In Between Days”, “A Forest”, “Just Like Heaven” und “Close To Me” bis zu den lauthals mitgesungenen “Friday I’m In Love” und Boys Don’t Cry – The Cure boten die Headlinershow, die die Foo Fighters mit ihrem durch choreografierten und langweiligen Konzert vermissen ließen.

Riesenrad beleuchtet
Ein letzter Blick auf das beleuchtete Riesenrad (Foto: Robin Jaede)

Schlussendlich müssen wir wohl ein wenig Buße tun. Vielleicht war die Kritik am Hurricane Festival der letzten Jahre ein wenig überzogen, vielleicht fiel es unterbewusst schwer, dieses doch nicht unbedeutende Element unserer Jugend nicht mehr nostalgisch aus dem Blickwinkel unseres 18-Jährigen Ichs zu betrachten. Ganz vielleicht war auch alle Kritik angebracht und die Veranstalter haben es 2019 geschafft, an etlichen Stellschrauben gleichzeitig zu drehen. Im Endeffekt ist das egal, viel wichtiger ist: Das Hurricane Festival 2019 wusste langjährige Festivalbesucher sowie Rückkehrer positiv zu überraschen und ist doch noch recht weit entfernt von Abifahrt und Bierkönig.

 

PS: Die ersten 40.000 Tickets für das Hurricane und Southside sind schon verkauft. Hier könnt ihr zuschlagen.