Der Popsalon – Ein Sprungbrett für Newcomer

Der geneigte Indie-Musik-Fan hat es in Osnabrück nicht immer leicht. Zwischen den größeren Städten NRWs und den nördlichen Hansestädten bietet sich ein Tourstop in der Friedensstadt selten an. Umso höher ist es Akteuren wie Zukunftsmusik anzurechnen, dass sie Osnabrück nicht von der kulturellen Landkarte der Bundesrepublik verschwinden lassen. Etwa im Rahmen des Popsalon Festivals, das seit Jahren vielversprechende Neulinge zum Start der Festivalsaison nach Osnabrück holt und damit auch überregional für Aufmerksamkeit sorgt. Die 11. Ausgabe unterstrich dies erneut.  

Zum Start am Donnerstag dürfte die krankheitsbedingte Absage Nands kurz für Unmut gesorgt haben; dennoch trumpfte das Parallelprogramm mit tollen Künstler*innen auf. So zum Beispiel Monako, die das Festival im Haus der Jugend eröffneten. Zwar versprüht die Location immer wieder Vibes einer Schulaula, der guten Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch. Verantwortlich dafür zeigte sich die Hamburger Band, deren abwechslungsreiche Indie-Musik an die ganz Großen des Genres erinnerte. Insbesondere die ausgewählten Spielereien mit Autotune zeigten gewisse Ähnlichkeiten mit Bon Iver, während instrumentale Einflüsse von The National oder Radiohead in den Sinn kamen. Ein gelungener Beginn des Wochenendes. 

Monako beim Popsalon in Osnabrück
Monako im Haus der Jugend (Foto: Steve Weber).

Nach einer kurzen Umbaupause betrat dann die Band um Philine Sonny die Bühne, auf die wir uns schon eine ganze Weile freuten. Laut eigener Aussage musste sich Sonny erst einmal wieder an Auftritte vor Publikum gewöhnen, was sich außer eines kleinen Verspielers nicht in ihrer Perfomance niederschlug. Im Gegenteil: Neben die grundsympahtischen, schüchternen Ansagen gesellten sich kraftvolle Songs, die sicherlich den einen oder anderen überrascht haben dürften. Merkt euch den Namen, denn spätestens nach ihrem Gig beim South By Southwest und einem Plattenvertrag bei einem US-amerikanischen Label scheint einer größeren Karriere nichts mehr im Wege zu stehen. 

Philine Sonny beim Popsalon in Osnabrück
Philine Sonny im Haus der Jugend (Foto: Steve Weber).

Lange blieb jedoch nicht, um über die beiden Konzerte im Haus der Jugend zu sinnieren, stand doch der Abschluss in der Kleinen Freiheit an: ARXX. Vor der Location befand sich schon eine ordentliche Schlange, viele wollten die beiden Britinnen sehen, deren Sound sich irgendwo zwischen lauteren Gitarren und eingängigen Popmelodien bewegt. Die Band bestach mit einer Menge Spielfreude und Energie, die direkt aufs Publikum überging. Ein tolles Cover von Chers Believe rundete den ersten Popsalonabend ab, der musikalisch noch lange in Erinnerung bleiben wird. 

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