Schon seit Ich 15 bin will ich unbedingt mal zum Roskilde. Als ich damals das erste Mal zum Hurricane gefahren bin, schwärmte mir meine Mutter vom Roskilde vor, dass sie in den 1980er Jahren mehrmals besucht hatte. Ich hatte mich direkt in die Geschichten von diesem besonderen, legendären Festival verliebt. Mehr als 50 Festivals später habe ich es immernoch nicht geschafft nach Roskilde zu fahren – vielleicht ja dieses Jahr.
Nicht nur die Historie des Festivals ist legendär. Wahrscheinlich hat jeder schon einmal von dem 100 Prozent gemeinnützigen Event gehört, das neben über 180 KünstlerInnnen mit einer tollen Kombination aus Essensständen, Workshops und Kultur dienen kann. Passenderweise finden sich im diesjährigen LineUp mit The Cure, Bob Dylan oder Robert Plant and the sensational space shifters, früher Sänger bei Led Zeppelin, legendäre Acts, die wie gemacht sind für dieses Festival. Aber auch Newcomer wie die Urbano-Größe Rosalía, die Avantgarde-Pop Sängerin Christine and the Queens oder die australischen Jangle-Indie Band Rolling Blackout Coastal Fever werden Anfang Juli in Dänemark auf der Bühne stehen. Abgerundet wird das sehr vielfältige LineUp von den nationalen KünstlerInnen, die dem deutschen Festivalbesucher auf den ersten Blick vielleicht unbekannt sind, der Qualität jedoch keinen Abbruch tun.
Ein einmaliges Festival
Was aber macht das Festival nun wirklich besonders? Zum einen ist die einmalige Organisation durch die Roskilde Festival Charity Society, die jedes Jahr mit Tausenden freiwilligen Helfern ein Event mit über 100.000 Besuchern auf die Beine stellt und insgesamt schon über 36 Millionen Euro an Spendengeldern gesammelt hat. Zum anderen ist es die ganz spezielle Atmosphäre, ohne unentspanntes Abifahrtspublikum. Die Campingplätze sind ihr eigener Kosmos und diverse Gruppen steuern teilweise seit Jahrzehnten den exakt gleichen Platz an. Die Zuschauer tragen die offene soziale und kulturelle Ausrichtung der Veranstaltung über die gesamten 8 Tage mit. Genauso habe ich mir das Festival die letzten Jahre vorgestellt – dieses Jahr kann ich es dann selbst erleben.
Die Hamburger Legenden Kettcar haben mal über einen Freund gesungen, der immer nach Roskilde wollte, aber das vor seinem Tod letztendlich nie geschafft hat. Und weil solche Geschichten viel zu traurig sind, vermeidet man sie am besten, indem man den Roskilde Traum wahr werden lässt.
Falls ihr noch Interesse habt, schlagt lieber früher als später zu. Einzelne Kategorien der Tagestickets sind nämlich schon ausverkauft. Alle weiteren Informationen, nicht nur zu den Tickets, sondern auch zum LineUp, dem vor kurzem veröffentlichten Timetable oder der Geschichte des Festivals, findet ihr hier.
UPDATE: Mit Veröffentlichung des Textes meldete das Festival den Ausverkauf. Vereinzelte Tagestickets oder eine Warteliste findet ihr hier.