Ähnlich überzeugend war der Lofi-Auftritt Ilgen-Nurs am Tag zuvor. Die Wahlhamburgerin wirkt trotz ihrer gerade 23 Jahre überraschend routiniert und kann sich mit Genre-Größen à la Courtney Barnett messen lassen. Ihre fast schon gelangweilt wirkende Bühnenpräsenz harmoniert wunderbar mit ihrer Musik und zog das Publikum direkt in ihren Bann. Songs wie der Hit “Cool” oder “The Bags Under Your Eyes” kamen in der trotz der parallel spielenden Leoniden gut gefüllten Kleinen Freiheit sehr gut an.
Dass der Popsalon jedoch nicht nur jungen KünstlerInnen eine Bühne bietet, zeigt die Buchung von Teenage Fanclub. Die nunmehr dreißig Jahre lang aktiven Schotten zogen zwar ein eher älteres Publikum an, das änderte jedoch nichts an dessen Begeisterungsfähigkeit. Ob es nun die Hits der 1990er Jahre oder frisch geschriebene Songs waren, die Stimmung war durchgehend gut, bei Band und Zuschauern. Dass man so eine Band ins beschauliche Osnabrück bekommen hat, zeigt noch einmal den großen Stellenwert, den der Popsalonfür die Stadt hat. Ein würdiger Abschluss des Festivals in der Lagerhalle.
Natürlich haben wir auch wieder einiges verpasst. Ob es nun der vollste Tag in der Lagerhalle mit den Leoniden und Kakkmaddafakka oder der von uns so hochgelobte Faces On TV war, das Schicksal eines Indoorfestivals hatte wieder zugeschlagen. Das ist jedoch ein gutes Zeichen, zeigt es doch wie vielseitig und gut die diesjährige Ausgabe des Popsalons war.