Haldern Pop Festival 2022

Das ganze Dorf packt mit an

Aber nicht nur diese, das Line-Up bot natürlich wieder verschiedenste Acts verschiedenster Stilrichtungen, von denen man mit einer gut organisierten Mischung aus Zeit auf dem Campingplatz, vor den Bühnen und im See trotz Extremwetterlage einiges sehen konnte. Zu Tagesbeginn boten sich dabei die Konzerte im Ort an, da sowohl in der Kirche als auch vor der Marktplatzbühne vergleichsweise angenehme Bedingungen vorherrschten. So konnte man in der kühleren Kirche den ruhigen Klängen von Meskerem Mees lauschen, um danach zu den traditionell italienisch anmutenden Songs von Extralisico auf dem Marktplatz zu tanzen. Vor dieser neuen Bühne boten ein kleiner Brunnen sowie eine größere Zahl an Schattenplätzen die Möglichkeit, die ersten Acts des Tages zu sehen, ohne seinem Körper direkt zu viel zuzumuten. Denn man wusste: Es kommen noch einige anstrengende Stunden auf dem Festivalgelände auf einen zu. Zum Glück war das Haldern Pop von einer Entwicklung auf dem Festivalmarkt gefeit: dem Personalmangel. Während viele Festivals gerade an den Essens- und Getränkeständen mit wenig Mitarbeitern auskommen mussten, gab es solche Probleme am Niederrhein nicht. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass in Haldern traditionell alle mit anpacken. Es scheint, als würde der halbe Ort in irgendeiner Form Teil des Festivals sein. Was seit Jahren als schönes Charakteristikum des Haldern Pops gesehen wird, war dieses Mal wahrscheinlich der Grund, dass die Veranstaltung nicht zu einer Katastrophe geworden ist. Die Kombination aus der enormen Hitze und schwach besetzten Theken hätte zumindest für extrem schlechte Stimmung sorgen können. So war es jedoch wie immer, Getränke konnten an jeder Bühne problemlos und ohne große Zeit-Einbußen mit der Grid-App besorgt werden. Auch bei größeren Acts wie dem Überraschungsheadliner Beatsteaks gab es nicht einmal Getränkeschlangen.

Curtis Harding auf der Hauptbühne des Haldern Pop.
Curtis Harding auf der Hauptbühne.

Und auch sonst war dann doch vieles wie immer: Ein vielfältiges Line-Up, bei dem man zwischen klassischem Indie-Rock, Soul, Jazz, Pop und Hip-Hop hin- und her wandern und Neues entdecken konnte. Zwar musste man hier und da eher kürzertreten, das bot jedoch die Möglichkeit, sich mit alten Bekannten zu unterhalten, man hatte sich schließlich fast drei Jahre nicht gesehen. Im nächsten Jahr dann bitte ein wenig kühler, dafür mit genauso tollen Leuten und einem genauso wunderbar kuratierten Line-Up, bitte!